Der Buhurt war ein auf Geschicklichkeit angelegtes Turnier, bei welchem zwei Gruppen von Rittern mit stumpfen Waffen (Lanzen oder Schlagwaffen wie Turnierkolben oder einer Kombination aus beidem) gegeneinander antraten.
Er war Bestandteil eines Turniers und als eine Art Schlachtsimulation auch Vorbereitung auf den Einsatz im Krieg. Ein Knappe konnte sich seine Sporen (notwendige Bewährungsproben zur Erlangung der Ritterwürde, deren äußeres Zeichen die Sporen waren) außer im Feld auch hier verdienen. Die Kampfgruppen unterschieden sich oft durch verschiedenfarbige Stoffbänder und wurden per Losverfahren aus den beteiligten Rittern zusammengestellt. Teilweise rekrutierten sie sich aus sogenannten Turniergemeinschaften. Waren so die Gruppen gebildet, wurden die Zahl der Kämpfe und der Siegespreis festgelegt. Oft wurden vom besiegten Ritter Pferde, Rüstung und Waffen an den Gewinner übergeben, aber auch Lösegeldzahlungen konnten ausgehandelt werden. So manche Niederlage konnte ärmeren Rittern die wirtschaftliche Existenz kosten, nur besonders wohlhabende Gewinner konnten es sich leisten dem Verlierer sein Hab und Gut zu lassen und auf ein Lösegeld zu verzichten. Unter der Führung je eines Hauptmannes ritten beide Gruppen aufeinander zu, bildeten Gruppen- und Zwiekämpfe und versuchten, durch geschickten Umgang mit dem Pferd (schnelles Wenden, Drehen etc.) und Einsatz der Waffe oder der Hände den Gegner vom Pferd zu stoßen. Dabei wurde durch lautes Rufen und Lärm beim Aufeinanderprallen eine Kampfatmosphäre erzeugt. Oft verliefen die Turniere so blutig und chaotisch, dass Herrscher wie Eduard I. Verhaltensgebote aufstellen mussten. So sollte niemand außer den Rittern selbst gegnerische Ritter vom Pferde ziehen. Zuschauer mussten unbewaffnet und ohne Rüstung kommen, Stallburschen sollten weder Schwerter, Dolche noch Keulen mit sich führen oder mit Steinen werfen, und Herolde durften keine Waffen unter ihren Wappenröcken verbergen. Zu Hochzeiten im 12. Jahrhundert konnte ein Ritter alle 2 Wochen an einem Turnier teilnehmen. Professionelle Ritter wie William Marshall, der am Ende seiner Karriere über 500 Ritter gefangengenommen haben soll, konnten zu reichen und angesehenen Männern werden. Häufig kam es zu Verletzungen durch Stürze vom Pferd, einen Hitzschlag oder Hiebe und Stiche von Waffen. Bei unseren Turnieren sind die Regularien der Buhurt fast identisch mit den damaligen, nur ein Reiter darf einen anderen Reiter vom Pferd ziehen, das umstehende Volk sowie der Hofstaat eines Reiters dürfen sich nicht daran beteiligen. Der Einsatz von Schwertern und anderen Waffen wurde ausgetauscht gegen eine etwas angenehmere Schlagwaffe - einem Stoffsack. Richtig eingesetzt kann man auch mit diesem den Gegner in einer schnellen Runde vom Pferd holen. Wer sich als letzter noch hoch zu Ross befindet hat gewonnen.